Sichtbares Erinnern in Halle: Stolperstein für Kurt Koch
Erster Stolperstein in Halle für einen Mann, der als Homosexueller verfolgt wurde
Am letzten freiwilligen Wohnort vor Beginn der NS-Verfolgung (vor der Uhlandstraße 7, 06114 Halle) wurde am 25.09.2022 ein Stolperstein zur Würdigung von und zur Erinnerung an Kurt Koch durch den Künstler und Schöpfer der Stolpersteine, Gunter Demnig verlegt. Eine ausführliche Darstellung des Lebensweges von Kurt Koch findet sich hier. Der Forschungsbericht von Jürgen Wenke (Bochum) findet sich als PDF hier.
Kurt Koch, Jahrgang 1905, geboren in Halle an der Saale, dort auch Lebensmittelpunkt, Arbeiter; Verfolgung und Verurteilung 1939 wegen homosexueller Kontakte zu Gefängnisstrafe von 15 Monaten (§175), nach Verbüßung von der Kripo Halle am Heiligabend 1940 in Vorbeugehaft genommen; Anfang 1941 Deportation in das KZ Buchenwald, dort schwerste Zwangsarbeit im Steinbruch; September 1942 Deportation in das KZ Groß Rosen, dort Zwangsarbeit in Chemiewaffenfabrik zur Herstellung der Nervengase Sarin und Gabun; Anfang 1945 Weitertransport in das KZ Mittelbau bei Nordhausen, Verlegung in das Kranken- und Sterbelager Boelcke-Kaserne, "befreit", überlebte; Rückkehr nach Halle, keine Anerkennung als Opfer des Faschismus, Heirat 1951, ein Stiefsohn, Scheidung 1953, keine Kinder aus der Ehe, gestorben am 12. Januar 1976 in seiner Wohnung in Halle.