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DIW Berlin stellt Ergebnisse zur Gesundheit vor: Geringere Chancen auf ein gesundes Leben für LSBTI*

12 Februar, 2021

Am 10.02.2021 wurden vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung Berlin Studienergebnisse zur Gesundheit von LSBTI* veröffentlicht. Für die Untersuchung wurden Daten des sozio-ökonomischen Panels (einer repräsentativen Befragung von Privathaushalten in Deutschland) und einer Online-Umfrage der Universität Bielefeld ausgewertet. Die Studienergebnisse fußen auf Angaben von mehr als 28.000 Erwachsenen im Jahr 2019, von denen sich rund 4.500 selbst als LSBTI* beschrieben.

In Deutschland sind LSBTI* zweieinhalb mal häufiger von Depressionen betroffen als cisgeschlechtliche, heterosexuelle Menschen. Der Anteil von LSBTI* mit Herzkrankheiten, Asthma und chronischen Rückenschmerzen ist weitaus höher als in der restlichen Bevölkerung, LSBTI* fühlen sich doppelt so oft einsam als die restliche Bevölkerung und 40 Prozent der trans* Menschen leiden unter Angststörungen. Nach aktuellem Stand der Forschung sind vor allem psycho-soziale Belastungen und Diskriminierungen Auslöser dieser Erkrankungen und Gesundheitsgefährdungen.

Das DIW zieht aus den Ergebnissen unter anderem folgendes Fazit:
„(...) Dazu sollte Homophobie und Transfeindlichkeit im Strafgesetzbuch deutlich als Hasskriminalität benannt und sanktioniert werden. So kann LGBTQI*-Menschen Schutz geboten und Angst genommen werden. Des Weiteren sollten Angebote innerhalb der LGBTQI*-Communities, wie Beratungsangebote, Angebote für Freizeitaktivitäten, queere Treffpunkte, kulturelle Programme und Sportvereine als sichere Orte, stärker gefördert werden, auch in kleineren Gemeinden. Langfristig sollten zudem deutliche Anstrengungen zu einer queeren Antidiskriminierungspolitik vorangetrieben werden. Dazu gehört, dass Initiativen zur Förderung gesellschaftlicher Akzeptanz von LGBTQI*-Menschen, wie Trainings, Workshops und Wissensportale an Schulen sowie in Unternehmen, nicht nur angeboten, sondern verbindlich vorgeschrieben werden.(...)“


Aktuelles


12 April, 2024

Das Begegnungs- und Beratungs-Zentrum "lebensart" e.V., Fachzentrum für geschlechtlich-sexuelle Identität, begrüßt das heute vom Bundestag beschlossene "Gesetz über die Selbstbestimmung in Bezug auf den Geschlechtseintrag". Es löst das über 43 Jahre alte Transsexuellengesetz mit seinem fremdbestimmten Ansatz (Gerichtsverfahren, Erbringung zweier Gutachten, hohe Kosten) und die Vornamens- und Personenstandsänderung für intergeschlechtliche Menschen (mit Vorlage einer ärztlichen Bescheinigung) ab. Inter- und transgeschlechtliche Menschen sowie Menschen mit einer nicht-binären Geschlechtsidentität können ab Inkrafttreten des Selbstbestimmungsgesetzes relativ selbst bestimmt über eine Erklärung mit Eigenversicherung beim Standesamt ihren Vornamen und Geschlechtseintrag ändern lassen.

Das neue Gesetz reduziert um einiges den enormen Aufwand der (medizinisch-körperlichen, rechtlichen und sozialen) Geschlechtsangleichung.
In unserer Beratung und den Gruppen für inter- und transgeschlechtliche Menschen erfahren wir sehr häufig, wie zermürbend und die Gesundheit beeinträchtigend all die Hürden sind, um endlich (halbwegs) im Einklang mit sich leben zu können. Das neue Gesetz nimmt cisgeschlechtlichen Menschen (die sich dem bei der Geburt zugeordneten Geschlecht zugehörig fühlen) nichts weg und eröffnet auch für eine Minderheit die rechtliche Anerkennung und Selbstbestimmung.

Allerdings kritisieren wir im nun beschlossenen Gesetz aus unserer Sicht nicht notwendige Regelungen wie zum Hausrecht, die Sperrfrist oder die temporäre Aussetzung der Wirkung neuer Änderungsanträge zum Geschlechtseintrag im Verteidigungsfall.

Das BBZ "lebensart" e.V. bietet inter- und transgeschlechtlichen Menschen sowie Menschen mit einer nicht-binären Geschlechtsidentität seit vielen Jahren eine vertrauliche Beratung (persönlich, telefonisch, per E-Mail) und Unterstützung z. B. in unseren gut besuchten Gruppen an. Zudem beraten und unterstützen wir deren Eltern sowie weitere An- und Zugehörige. Daneben leisten wir im Rahmen unserer Bildungsarbeit in Sachsen-Anhalt einen nicht unwesentlichen Beitrag für die Anerkennung, Toleranz und Akzeptanz geschlechtlicher Vielfalt. Unsere vielfältigen Beratungs- und Bildungsangebote sowie reichhaltigen Fachinformationen finden sich auf unserer Website.

20 Februar, 2024

Offene Gruppe für queere Geflüchtete

Queer Refugees Space Halle
Hallo Du!
Du bist lesbisch, schwul, bisexuell, transgeschlechtlich, intergeschlechtlich, asexuell oder queer (LSBTIAQ+)? Du möchtest gerne andere Menschen kennenlernen? Du hast Fragen zum Asylprozess oder möchtest dich dazu mit anderen Menschen austauschen, die ähnliche Erfahrungen machen? Dann komm vorbei!

Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat möchten wir allen queeren geflüchteten Menschen und deren Freund*innen einen Ort anbieten, um andere Menschen kennenzulernen, gemeinsam zu kochen oder einfach einen entspannten Abend miteinander zu haben. Wir freuen uns auf Dich!

Treffen: ab 06.03.2024 jeden 1. und 3. Mittwoch des Monats ab 18 Uhr
im BBZ "lebensart" e.V., Beesener Straße 6, 06110 Halle

Ansprechpersonen:
Lex: bbz@bbz-lebensart.de
Lutz: lutz.matzke@lambda-mdl.de

Das Angebot (in English here/dans Français ici) ist ein Kooperationsprojekt des BBZ "lebensart" e.V. und Jugendnetzwerk Lambda Mitteldeutschland e.V.

1 Februar, 2024

Herausforderungen durch gesellschaftliche Entwicklungen

Das Jahr 2023 war für das BBZ "lebensart" e.V. und sein Fachzentrum für geschlechtlich-sexuelle Identität ein arbeitsreiches Jahr im Engagement für die Akzeptanz und Unterstützung von nicht-heterosexuellen, inter- und transgeschlechtlichen sowie nicht-binären Menschen. Und für 2024 haben wir uns neben der laufenden Arbeit einiges vorgenommen.

Viele unserer Aktivitäten finden in einem geschützten Rahmen statt - die vertrauliche Beratung, Bildungsveranstaltungen mit Schulklassen und Erwachsenen oder die Gruppen, welche sich bei uns treffen. Wir wollen hiermit einen Einblick in unsere vielfältige Arbeit geben:

Bilanz 2023 und Vorhaben 2024 (PDF).